Stichpunkte für das Thema „Industrielle Ammoniakproduktion“
100 Mill. Tonnen Düngemittel pro Jahr; 2% des Weltenergiebedarfs
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N2 + 3H2↔ 2NH3
1mol+ 3mol↔ 2mol
300-350 bar; 400°C; Fe-Katalysator; exotherm mit ΔHR=-92 kJ/mol; unbedingt ist die
Vergiftung des Katalysators durch CO, S-Verbindungen und auch CO2 zu vermeiden.
Abscheidung des NH3 durch Kondensation des NH3 (Siedepunkte -33°C); Vergleiche
Siedepunkt N2: 77K, H2: 20K
Prinzip des kleinsten Zwangs von Henry Louis Le Chatelier: Übt man auf ein
chemisches System im Gleichgewicht einen Zwang (Druck, Temperatur) aus, reagiert
es in der Weise, wie die Wirkung minimiert werden kann. Für NH3 Synthese folgt
daraus hoher Druck.
Reaktionsmechanismus auf dem Katalysator beinhaltet die Adsorption von N2 and H2,
die Spaltung der Gase, die stufenweise Reaktion zu NH3 und die Desorption
Industrielle Prozesskette (wesentliche Schritte, siehe auch Fließschema)
1.) Katalytische Hydrogenierung von organischen S-Verbindungen in gasförmige
Schwefelwasserstoffe und deren Umsetzung zu ZnS
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H2 +R −SH↔ R −H +H2S
H2S +ZnO↔ ZnS+H2O
2.) Dampfreformierung (Herstellung von Syngas)
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CH4 +H2O↔ CO + 3H2
3.) Sekundärreformierung (Herstellung des Gewünschten H2-N2-Verhältnisse aus
Luft)
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2CH4 +O2 + 4N2↔ 2CO + 4H2 + 4N2
4.) Wassergas-shiftreaktion (Eliminierung von CO bis auf einen Gehalt von weniger
als 1%)
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CO + H2O↔ CO2 + H2
5.) Entfernung des CO2 durch Adsorption in flüssigem Monoethanolamin (gelöst in
H2O) in einem Wäscher
6.) Abtrennung von Rest CO und CO2
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CO + 3H2↔ CH4 + H2O
CO2 + 4H2↔ CH4 + 2H2O